Saalstadt
Im Laufe der letzten Jahrzehnten hat sich Saalstadt von einem Bauerndorf zu einer Wohngemeinde von zurzeit ca. 335 Einwohnern entwickelt.
Im Ort selbst, besteht nicht mehr die Möglichkeit sich selbst zu versorgen, es gibt lediglich noch eine Bäckerei, eine Gaststätte und eine Tankstelle mit Autoreparaturwerkstatt. Zudem haben sich in den letzten Jahren metallverarbeitende Betriebe, ein Unternehmen für elektronische Produkte sowie eine Firma für Türen- und Küchenrenovierung angesiedelt. Saalstadt ist eine sehr ruhige Gemeinde, in der durch verschiedene Vereine, trotz der geringen Einwohnerzahl, ein intaktes Zusammenleben dokumentiert wird. So wurde bereits 1879 ein Männergesangverein gegründet. Es folgten, erst Jahrzehnte später: 1957 Gründung des Schützenvereins, 1969 Gründung des Landfrauenvereins, 1970 Gründung des Tischtennisvereins, 1975 Gründung des Ortsverschönerungsvereins, 1977 Gründung des Förderkreises der freiwilligen Feuerwehr und als letztes 2001 Gründung des Reit- und Fahrvereins.
Nicht zu vergessen ist der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses, das durch Saalstadter Bürger 1968/1969 in Eigenleistung erstellt wurde. Die Entstehung und Entwicklung unseres Dorfes liegt weitgehendst im dunkeln. Lange Zeit gehörte Saalstadt zur Herrschaft der Leininger Grafen, deren Herrschaftsgebiet sich bei Bad Dürkheim um die Hardenburg befand. Dort gab es jedoch wenige Dokumente über deren westpfälzischen Gebietsschaften.
In Saalstadt selbst gab es nie eine Kirche, weshalb eine möglichst frühe urkundliche Erwähnung nie stattfand. Daher verwundert es auch nicht, dass verschiedene Heimatforscher zu unterschiedlichen Beurteilungen über die frühe Saalstadter Geschichte kommen. Theodor Zink und Professor Christmann vertraten die Auffassung, dass sich der Name Saalstadt auf eine „Stelle mit Salweiden" bezieht, an der später eine Siedlung entstand. Nach Professor Christmanns Meinung entstand Saalstadt im 14. Jahrhundert, nachdem die „Talmenschen" feststellten, dass der Boden auf der Höhe fruchtbarer und ertragreicher sei, als an den Bachläufen. Im Laufe der Zeit kamen aber Zweifel an diesen Ausführungen, da die Bodenbeschaffenheit (Lehm, keine feuchten Plätze) gegen ein Vorhandensein von Salweiden sprach.
Ein anderer Heimatforscher, Karl Werner Kaiser, sieht für Saalstadt einen ganz anderen Ursprung. Zurzeit der Besetzung unserer Heimat durch die Franken, wurde ein System von Königshöfen aufgebaut, um somit unseren westpfälzischen Raum verkehrsmäßig zu erschließen. Das heißt, einzelne Orte wie zum Beispiel Saalstadt, wurden zu Mittelpunktstätten und Verwaltungssitzen der Frühzeit. Dies dürfte etwa in der Mitte des 6. Jahrhunderts nach Christus gewesen sein. Dies bedeutet, dass Saalstadt zum Schutz von Straßen und von Bergübergängen gegründet worden ist. Der Name „Sal" bedeutet mittelhochdeutsch einen Herrenhof, der ein Königshof sein kann oder aber einen solchen Rang hat. Diese Zusammenhänge machen es mehr als wahrscheinlich, dass Saalstadt auf einen königlichen Herrenhof fränkischer Zeit zurückgeht, der auf altem Siedlungsgelände zum Schutz der bergüberquerenden Altstraße und als Rasthof angelegt wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung Saalstadts erfolgt mit dem 10.08.1411. Im Zusammenhang mit einer Kostenfrage, die sich auf die Kirche in Wallhalben bezog, wurde ein Kirchengeschworener „Sibel von Salstat" erwähnt.
Erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts fand man des Öfteren Eintragungen über unsere Gemeinde. So zum Beispiel wird 1725 erstmals die Erlenmühle genannt oder gibt es 1738 einen ersten Hinweis auf eine Saalstadter Schule. Aber erst im Jahre 1798 wird, mit dessen Tod, erstmalig ein Schuldiener bzw. Schulmeister erwähnt.
Ein erster Zeuge aus der Zeit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist unsere Dorfglocke. Sie trägt die Inschrift: DISE GLOCK GEHERT DEM DORF SALSTAT GOS MICH JOHANN JAKOB SPECK UNT JOERG JACOB GOSCHE ANNO 1742. In der Vergangenheit wurde sie leider nur noch bei Sterbefällen und in der Silvesternacht eingesetzt. Dies hat sich jedoch geändert. Im Rahmen der Dorferneuerung hat Sie einen neuen Platz und einen neuen Turm bekommen. Täglich läutet die restaurierte Glocke die Mittags- und Abendzeit ein.
Ab 1818 gehört die Pfalz zum Königreich Bayern und Saalstadt wurde der Bürgermeisterei Wallhalben zugeteilt. Dies bedeutete auch, dass der Bürgermeister ein Wallhalbener war. Er erhielt jedoch Unterstützung durch einen Saalstadter, durch einen so genannten „Adjunkten”. Die meisten Saalstadter benennen heute noch die Familie Weis/Reinfrank als „Adjunke”.
Bis zum Jahre 1853 gab es in Saalstadt einen "Adjunkt”. In diesem Jahr wurde die Gemeinde Schauerberg der Bürgermeisterei Saalstadt zugeteilt. Diese gemeinsame Verwaltung bestand immerhin bis zur Verwaltungsreform 1972.